Wenn das System einmal „versehentlich“ eine nationale Demonstration genehmigt, gibt es einiges zu beachten:
- Nimm deinen Personalausweis, eine Telefonkarte, etwas Kleingeld und, wenn du Fahrer bist, Führerschein und Fahrzeugpapiere mit.
- Wenn du regelmäßig Medikamente brauchst, darfst du sie keinesfalls vergessen.
- Schreibe dir vor der Demo / Kundgebung die Kontakttelefonnummer des Veranstalters und die Funknummer deiner Freunde, die mitkommen, auf einen Zettel und nimm diesen mit.
- Nimm auf keinen Fall Adress- und Notizbücher, Fotos, Propagandamaterial, Taschenmesser, CS-Gas oder ähnliches mit!
- Vor und während der Demo herrscht Alkohol und Rauchverbot (u. a. wegen des schlechten Bildes in der Öffentlichkeit).
- Laß dich nicht von Gegendemonstranten, Reportern und Polizei provozieren und provoziere sie nicht.
- Gib auf keinen Fall Interviews, denn auch die besten Aussagen werden von der Systempresse verfälscht.
- Wenn du eine Fahne mitnimmst, achte darauf, daß die Fahnenstange kürzer als 2 Meter und ihr Durchmesser weniger als 12 mm beträgt. Beachte auch, daß das Zeigen der Reichskriegsflagge in einigen Bundesländern (z.B. Bayern, in Baden-Württemberg nicht!) verboten ist. Nehme nur Fahnen mit, die sinnvoll sind! D.h.: KEINE BRD-Fahne.
- Wenn auf der Demo Parolen gerufen werden, dann achte darauf, daß diese nicht verboten sind. Am besten rufst du nur die Parolen, die vom Veranstalter vorgegeben werden.
- Bildet während der Demo Aktionsblöcke. Die Kameraden, die zusammen mit einem Auto gekommen sind, müssen aufpassen, daß sie sich nicht aus den Augen verlieren.
- Solltest du festgenommen werden, gib umstehenden Leuten zu verstehen, wer du bist und woher du kommst, damit deine Kameraden wissen, wo du geblieben bist und diese somit auf dich warten können.
- Auf der Wache bist du nur verpflichtet, deinen Vor- und Familiennamen, Geburtsdatum, Geburtsort, Meldeadresse und die allgemeine Berufsbezeichnung (z.B. Maurer, Bäcker,…) anzugeben. Minderjährige müssen noch den Namen des Erziehungsberechtigten angeben. SONST NICHTS!!!
- Mache auf keinen Fall Aussagen vor Polizisten, Haftrichtern und Staatsanwälten. Denn du weißt, „alles, was sie sagen, kann gegen sie verwendet werden“.
- UNTERSCHREIBE NICHTS!!!
- Du hast natürlich das Recht einen Anwalt oder den Leiter der Demo anzurufen.
- Nach deiner Entlassung solltest du so schnell wie möglich ein Gedächtnisprotokoll anfertigen, in dem du genau festhältst, was vor und während der Festnahme vorfiel.
Dieser Artikel wurde einem JN-Schulungsblatt vom August 1996 entnommen