Saubermann Meuthen (AfD)
Ob es an den schwülen Sommertemperaturen liegt oder es nur weisungsgebundenes Handeln ist: Jedenfalls vergeht kaum ein Tag, ohne Jörg Meuthens professoral und gebetsmühlenhaft vorgetragener Warnung vor einer vermeintlichen Unterwanderung seiner Partei, so vermutet der AfD-Co-Parteivorsitzende, durch rechtsextreme Kräfte.
Insbesondere auf dem Kieker hat der Herr Professor Meuthen die jüngst wiedergewählte Vorsitzende des AfD-Landesverbandes Schleswig-Holstein und Landtagsabgeordnete, Frau Doris von Sayn-Wittgenstein (64). Sie soll per Parteischiedsgerichtsverfahren, koste es, was immer es mag, umgehend aus der AfD entfernt werden.
Frau v. Sayn-Wittgensteins Hauptverfehlungen sollen sein, daß sie zum einen Kontakt zu dem 1992 gegründeten Verein „Gedächtnisstätte e.V.“ gehalten habe oder noch halten würde und daß sie zum anderen von „unter polnischer und russischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten“ gesprochen haben soll.
Das sind für Meuthen und Kopfnicker wahrlich zum Parteiausschluß führende triftige Gründe! Die Anbiederung der Meuthianer an die CDU/CSU wird (leider) immer offenkundiger.
Schlußbemerkung:
Wie noch zu erfahren war, wird auch im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern gesäubert. Wie das dortige Presseorgan „Nordkurier“ mitteilt, sei enthüllt worden, daß der Co-Landesschef Dennis Augustin „vor 30 Jahren (!) Kontakte ins Milieu der rechtsextremen NPD unterhielt.“ Folge: Der AfD-Landesvorstand hat seine Mitgliedschaft für beendet erklärt. Augustin will dagegen klagen.
Mit besorgten Grüßen
Jürgen Schützinger– Kreis- u. Stadtrat