Aufgrund des jüngsten Vorfalls in Potsdam, wo ein dort lebender Äthiopier lebensgefährlich verletzt wurde, und der jetzt einsetzenden Hetzjagd gegen das, was man „Rechts“ nennt, sehen wir uns veranlaßt, unsere grundsätzliche Position zur Gewalt in dieser Form zu veröffentlichen. Besonders nationalistische Kräfte werden immer wieder damit konfrontiert, für Gewaltstraftaten verantwortlich zu sein. Dabei gibt es aus gutem Grund keine offizielle Statistik darüber, welchen Anteil politisch aktive Kräfte bei der Ausübung von Gewalt einnehmen. Sie wäre unzweifelhaft unerwünschte Propaganda für unsere Bewegung.
1. Wir verurteilen Gewalt gegen zivile Personen in jeder Form, gleich ob aus kriminellen, ethnischen oder politischen Gründen.
2. Wir erkennen auch die Tat von Potsdam, gleich wer die Täter waren, als verbrecherische und jeder menschlichen Regung bare Handlung, die mit aller Härte zu bestrafen ist.
3. Wir Nationalisten sehen keine Gemeinsamkeit zwischen heimtückischen Verbrechen und unserem politischen Wollen. Vielmehr sehen wir uns in der Tradition eines anständigen Deutschtums, das sich in preußisch sittlichen Idealen verwirklicht.
4. Wir wenden uns aber gegen eine nachträgliche Ideologisierung solcher Verbrechen. Billig ist es, die Schuld bei Nationalisten oder nationalen Verbänden zu suchen. Für die gesellschaftliche Verrohung tragen diejenigen die Verantwortung, die diese Republik regieren und ihre Gesetze machen. Niemand sonst.
5. Der Gedanke des Nationalismus vertritt von jeher die Achtung zwischen den Völkern, die Anerkennung ihrer ethnischen und kulturellen Eigenarten wie auch die Einsicht in ihre natürliche Konkurrenz. Niemals aber ist er Ursache für ein diffuses Weltbild, das Menschen wie lästiges Vieh zu erschlagen trachtet.
6. Der deutsche Nationalismus ist für dieses Verbrechen nicht verantwortlich zu machen. Er wäre es dann, wenn er für die in wesentlichen Teilen gescheiterte Politik dieser Republik verantwortlich wäre. Er wäre es ferner, wenn in seinem Programm zum feigen Mord aufgerufen würde. Er wäre es schließlich, wenn ihm Menschen nichts als stumpfes Massenvieh bedeuteten.
7. Ob ein Schwarzer in Potsdam oder ein NPD/JN-Demonstrant in Berlin zusammengeprügelt wird, darf in der juristischen und gesellschaftlichen Bewertung des Verbrechens keinen Unterschied mehr darstellen.
8. Jegliche Bestrebungen linker und demokratischer Demagogen, Nationalisten für Potsdam verantwortlich zu machen, sind nichts weiter als politische Propaganda. Sie lenkt ab von den eigenen Versäumnissen und sucht Schuldige für die Nebenwirkungen einer Politik, die den Menschen erniedrigt und ihn in seiner Schande heuchlerisch mißbraucht.
Stefan Rochow
JN-Bundesvorsitzender