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Redaktion
Mittwoch, 17 September 2003 / Veröffentlicht in Aktuelles

Deutsche Sprache – (zu) schwere Sprache ?

Kritische Äußerungen eines besorgten Bürgers zum schleichenden Zerfall unserer Muttersprache

Vor einigen Wochen habe ich mir im Fernsehen einen Bericht über das Windsurfen angesehen und mußte mit Erschrecken feststellen, daß in der heutigen Zeit nicht mehr viel wert auf die deutsche Sprache gelegt zu werden scheint. In ungefähr zehn Minuten Sendezeit wurden sage und schreibe (bzw. höre) nicht weniger als siebzehn aus dem Amerikanischen „eingedeutschte“ Fachbegriffe dem unschuldigen Zuschauer und in diesem Fall -hörer an den Kopf geworfen, von denen die sogenannte „tube“ (die Luftröhre, die sich unter einer Welle bildet und durch welche die Surfer fahren) noch am ehesten verständlich war.

Da ich mich nicht zum geistigen Bodensatz unserer Gesellschaft zähle, fragte ich mich, warum ich nur so wenig von diesem Bericht verstanden hatte und wurde daraufhin bewußt etwas hellhöriger in Bezug auf die Pflege unserer Sprachkultur.

Bedauerlicherweise mußte ich feststellen, daß meine schlimmsten Befürchtungen nach dieser Ausstrahlung von der Realität noch bei weitem überschritten wurden.

Sicherlich verändert sich die Sprache eines Landes im Laufe der Zeit. Aber ist es wirklich notwendig, die eigene Sprache immer mehr auf allen Bereichen mit fremdem Wortgut zu zersetzen ? Es scheint zumindest so. Wie sonst läßt es sich erklären, daß bei einer Fußballübertragung im Fernsehen hierzulande der „goalgetter“ Basler den „keeper“ Wohlfahrt mit einem „drop-kick“ überwindet ? Daß viele nicht mehr mit „dem weißen Riesen“ sondern den „megaperls“ ihre Wäsche zum Strahlen bringen wollen ? Daß eifrige Geschäftsleute sich am Schalter im Bahnhofsgebäude rasch noch ein „ticket“ besorgen, damit sie ihr eminent wichtiges „hearing“ auch ja nicht verpassen und daß man für eine gewisse Gegenleistung in bar heutzutage plötzlich Zugriff auf einen „pay-TV-channel“ hat ?

In Geschäften werden einem „cd-player“, „tuner“, „receiver“ und „tape-decks“ angeboten und für unterwegs bekommt man einen „walk-“ oder gar „disc-man“ mit nach Hause. Dort angekommen setzt man sich dann mit seinem „game pad“ oder seinem „controller“ bewaffnet vor seinen PC, um den einen oder anderen „cheat mode“ zu testen oder via Internet ein paar „tracks“ seiner Lieblingsgruppe zu lauschen. Schaltet man danach mehr oder minder gelangweilt sein Fernsehgerät an, sieht man sich kurzerhand mit einer Unmenge von „spots“ und „commercials“ konfrontiert und bei der darauffolgenden täglichen Sportsendung wird der hilflose Bürger mit „top-spins“, „slices“, „lobs“, „breaks“ und „re-breaks“, „cross-checks“, „penalties“, „rebounds“, „slam dunks“, „birdies“, „hole-in-ones“, „punches“ und „upper-cuts“ nahezu zugeschüttet. In einer der zahlreichen Werbepausen stärkt man sich dann mit einem „winter fresh“-Kaugummi, einem „Tea & Fruit“ und einem „Lights“- oder „Drive“-Bier.

Wie, sie haben gerade eben nicht allzuviel verstanden ? Da kann man nichts machen, so redet man heutzutage nun mal und wer sich nicht anpaßt wird mehr und mehr mit imaginären Fragezeichen vor Augen recht dumm in die Wäsche schauen. Ich könnte an dieser Stelle noch Dutzende solcher „In“-Begriffe in diesen Artikel bannen, aber um das Problem zu veranschaulichen waren es derer meiner Meinung nach genug.

Sicherlich ist manch andere Sprache, gerade im Bereich des kunstvollen Gesangs, sanfter und somit zum Teil melodiöser als die unsere. Aber sollten wir nicht vielleicht alle ein wenig darauf achten, das deutsche Sprachgut ein wenig zu erhalten und zu pflegen, damit auch zukünftige Generationen davon etwas haben ?

Die noch recht frische Rechtschreib-Reform, die meines Erachtens nicht mehr ist als eine Herabsetzung des Niveaus der deutschen Sprache („Wer ißt schon gerne Tunfisch, wenn dieser in Wirklichkeit einem doch gar nichts tut ?“) zugunsten einer rücksichtslosen (aber auch notwendigen ?) Vereinfachung, hat den Charakter unserer Sprache schon genug beeinflußt. Sollen wir im Eifer der europäischen Annäherung deshalb die deutsche Sprache gleich vollends zu einem „multi-kulturellen Sprachenbrei“ herabwürdigen ?

Gerade die Medienlandschaft sollte einmal in einer ruhigen Minute in sich gehen und ein paar Gedanken an diese sich immer stärker abzeichnende Entwicklung verschwenden. Immerhin geht ein Großteil dieser in meinen Augen bedauerlichen Entwicklung von Rundfunk, Fernsehen und Zeitung aus.

Aber auch jeder einzelne innerhalb der Grenzen unserer Bundesrepublik lebende Bürger sollte im privaten Bereich versuchen, diese „Inflation des deutschen Wortes in Wort und Schrift“ zumindest ein wenig zu verlangsamen, an die vollständige „Abwehr“ dieses „innerstaatlichen Angriffs“ auf die deutsche Sprache mag wohl auch der größte Optimist nur noch im Traum glauben.

Allen, die sich nun gefordert fühlen, möchte ich noch einen weisen Satz des mindestens ebenso weisen Dalai-Lama zur Unterstützung mit auf den Weg geben, der schon seinerzeit feststellte: „Wenn die Wurzeln nicht vertrocknet sind, ist der Baum noch nicht tot.“. Sicherlich spielte er damit nicht auf das in diesem langsam zu Ende gehenden Artikel angesprochene Problem an, aber eines kann zum Abschluß gesagt werden: „Noch ist ausreichend Wasser in den Wurzeln. Doch wenn die momentan anhaltende Tendenz sich bestätigt, ist der Baum vielleicht schneller tot, als wir alle tatsächlich wollen“…

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